Chile

Chaos am Busbahnhof

Reiseblog - Weite Ferne, Kanada

Seit Samstag bin ich nun in Santa Cruz und mache workaway in einem Restaurant, dazu aber ein anderes Mal mehr. Meine Anreise hier her verlief auch recht ereignisvoll. Ich verliess nun also Santiago nach einer Nacht im Hostel.

Recht frueh machte ich mich auf den Weg, um ja nicht den Bus zu verpassen, da ich immernoch nicht wirklich einen Ueberblick hatte, wie das dort alles ablief. Ich schleppte meinen Rucksack zureuck zur Metro und dann zum Busbahnhof. Dieser war schon wieder rappel voll und es herrschtes purer Chaos. Gott sei Dank habe ich schon mein Ticket gekauft. Ich war sehr zeitig dran und versuchte an den Anzeigetafeln abzulesen, wo mein Bus abfahren sollte. Vergebens. 15 Minuten vor der Abfahrtszeit war von meinem Bus noch immer keine Spur an den Tafeln. Da blieb nur noch die Information.

Waehrend ich mein Ticket vorzeigte und hilflos 'donde?' fragte, war mir schon klar, dass mir die Antwort wenig helfen wuerde. Immerhin gestikulierte die nette Dame in die Richtung und knallte mir spanische Zahlen um die Ohren, die ich wahrscheinlich auch mit spanischen Vorkenntnissen nicht verstanden haette. 15 konnte ich noch heraushoeren. Na gut, also auf zu Nummer 15. Dort war aber nicht mein Bus. Bus an Bus stand dort angereit, der Weg versperrt von Menschenmassen, dagegen ist der Hamburger Hauptbahnhof nach einem Fussballspiel ein Witz. 

Mit meinem Rucksack war es fast unmoeglich, sich durchzukaempfen, bis ich jegliche Hoefligkeiten ueber den Haufen wuf und ganz nach chilenischer Art die Ellenbogen zur Hilfe nahm. Noch immer konnte ich meinen Bus aber nicht finden. Es waren nur noch fuenf Minuten bis zur Abfahrt und langsam machte ich mir Sorgen, ich wuerde den Bus nicht finden. Die Sonne brannte auch schon auf mich herab und es wurde fast unertraeglich. Zurueck an der Information fragte ich wieder hilflos 'Donde?'. Diesmal schrieb sie es mir auf. 15-25. Na klasse. Also wieder zurueck.

Ich muss sehr hilflos ausgesehen haben, denn ein Taxifahrer kam auf mich zu und plapperte froehlich los. Das ich nichts verstehe, hatte ich inzwischen gut raus auf spanisch. Aber er liess nicht locker und fand jemanden, der auch in meinem Bus war und stellte mich neben ihm ab und machte mir deutlich, in deren Naehe zu bleiben. Dann Begriff ich auch langsam, dass die Busse selten puenktlich sind und es keine festen Bussteige gibt. Wo ein freier Platz war, da wurde geparkt. Und man muss einfach gucken, dass man den richtigen Bus sieht.

Als ich das begriffen hatte, entspannte ich mich. Jetzt wusste ich, worauf ich achten musste und wuerde definitiv meinen Bus finden und endlich aus Santiago wegkommen! Obwohl ich eigentlich kein Wort spanisch spreche, haben mir so viele Menschen geholfen und dafuer bin ich wirklich dankbar! Endlich kam dann auch mein Bus.