Kanada

Abschiede

Reiseblog - Weite Ferne, Kanada

Eine Sache, die mir beim Reisen so unglaublich schwer fällt, heiß Abschied nehmen. Abschied nehmen von Orten, die zu einem zu Hause geworden sind, von Menschen, die Freunde wurden. Immer wenn ich irgendwo angekommen bin, mich wohl fühle und einen Ort lieben lernte, heisst es weiterziehen und Abschied nehmen.

Vielleicht für immer?So erging es mir heute auch mit Cavan. Nachdem wir die letzten beiden Wochen zusammen gelebt, gelacht, gekocht, uns 46k durch die Wildnis geschlagen, zusammen gelitten und das Leben genossen haben, hiess es Lebewohl. Ich werde heute auf eine Farm fahren und dort arbeiten(nein, kein WWOOF diesmal, einen bezahlten Job), bis ich anfange, mit einer Ernte Crew zu arbeiten und Cavan fährt nach Hause nach Ontario. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, plötzlich wieder alleine dazustehen, ohne den Menschen, der so vertraut wurde.Ich sitze gerade super kanadisch bei Tim Hortons und nutze das freie Wlan und frage mich, ob der Schmerz, Leute und Orte zu verlassen weniger wird oder ob man abstumpft oder ob das der Preis dafür ist, Unglaubliches zu erleben, zu reisen, neue Orte zu sehen und Freunde zu finden.Abschiede hinterlassen ein Loch in mir, das sich leer anfühlt und für eine Weile alle Freunde in mir aufsaugt und verschluckt. Banff hat mir die Freunde am reisen zurück gegeben und mir vor Augen geführt, warum ich hier bin, was für ein Glück ich habe, hier zu sein und mir klargemacht, dass mein zu Hause noch eine lange Zeit auf mich verzichten muss, denn im Moment ist mein zu Hause überall, wo ich bin und wo ich es liebe.